Internationaler Holocaust-Gedenktag: Online-Filmvorführung mit anschließender Diskussionsrunde
Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags möchte Sie das Haus der Europäischen Geschichte zu einer Vorführung des Films „Saul fia“ (Sauls Sohn, englischsprachiger Titel „Son of Saul“) einladen.
Der Film spielt im Vernichtungslager Auschwitz und handelt hauptsächlich von dem verzweifelten Versuch eines Mannes, den Leichnam eines kleinen Jungen zu begraben, den er als seinen Sohn erkennt. Nie weicht die Kamera von Sauls Seite, während sein Gesicht die Zuschauer gleich einem Kompass durch den Film führt, begleitet von der grausamen Wirklichkeit des Lagers im Hintergrund. Dieser Film ist der erste Spielfilm des ungarischen Regisseurs László Nemes und gewann den Oscar für den besten fremdsprachigen Film 2016, den Großen Preis der Jury bei den Internationale Filmfestspielen von Cannes 2015 und den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film.
Auf die Filmvorführung folgt eine Diskussionsrunde mit dem Filmkurator Stoffel Debuysere und Christophe Busch, Direktor des Hannah-Arendt-Instituts in Brüssel.
Programm:
19.00 – Begrüßung und Vorstellung des Films
19.15 – Filmvorführung
21.00 – Diskussionsrunde mit Christophe Busch und Stoffel Debuysere, moderiert von Joanna Urbanek, Kuratorin beim Haus der Europäischen Geschichte
Melden Sie sich für die Online-Veranstaltung an
*Der Film wird in der Originalfassung mit englischen Untertiteln gezeigt.
**Aufgrund von Beschränkungen im Zusammenhang mit den Filmrechten ist der Film ausschließlich für Zuschauer in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg verfügbar.
Wer ist wer – Christophe Busch
Christophe Busch studierte Kriminologie an der Universität Gent und befasste sich an der Universität Amsterdam mit Holocaust- und Genozidstudien. Er arbeitete zwölf Jahre lang als forensischer Psychiater und konzentrierte sich dabei auf die Täterbehandlung. Darüber hinaus ist er Fachmann auf dem Gebiet der Dynamik der Polarisierung und von Radikalisierungsprozessen. Bis Ende 2019 war er Generaldirektor der Kaserne Dossin – Belgiens Gedenkstätte, Museum und Forschungszentrum über den Holocaust und die Menschenrechte. Derzeit leitet er das Hannah-Arendt-Institut für Vielfalt, Urbanität und Bürgerschaft (Hannah Arendt Instituut voor diversiteit, stedelijkheid en burgerschap). Gemeinsam mit Hans Citroen und Robert Jan Van Pelt betreute er 2019 und 2020 die Ausstellung Auschwitz.camp.
Wer ist wer – Stoffel Debuysere
Stoffel Debuysere ist Kurator für Kino und audiovisuelle Kunst. Er ist Programmleiter des Filmfestivals Courtisane und Forscher und Dozent für filmkritische Studien an der School of Arts in Gent, wo er 2017 mit dem Projekt „Figures of Dissent – Cinema of Politics, Politics of Cinema” promovierte. Von seinem Wohnort Brüssel aus organisiert er verschiedene Filmprogramme und Gesprächsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Organisationen und Institutionen in Belgien und im Ausland.